Extensivacker
lückiger Getreidebestand mit Bewirtschaftungsruhe als Brutbereiche und Nahrungsbiotop
Waldrand
lichter Waldrand mit solitären Kiefern als Sitz- und Singwarten, Deckung
Magergrünland
lückige, niedrige Vegetation als Brutbereiche, höhere Vegetation als Deckung
Ackerbrache
lückige, niedrige Vegetation als Brutbereiche und Nahrungsbiotop, umgeackerter Streifen, Schwarzbrache als Brutbereich
Hopfengarten
Boden und Bifänge als Nahrungsbiotop und Brutbereich, Hopfendrähte und -säulen als Sitz- und Singwarten, Hopfenranken als Deckung
Die Heidelercheein vom Aussterben bedrohter Holledauer
Handlungsempfehlungen und Förderleitfaden für Hopfenbauern, Landwirte und Grundeigentümer

Die Lebensweise der Heidelerche

Die Heidelerche kennt in Bayern kaum mehr jemand. Sie ist bayernweitweit vom Aussterben bedroht und in den letzten Jahrzehnten beinahe vollständig aus unserer Kulturlandschaft verschwunden. Verstummt ist dabei auch ihr melodiöser und einprägsamer Gesang, der zu den schönsten Vogelgesängen unserer Heimat zählt. Hören Sie selbst!

Die Heidelerche heißt mit wissenschaftlichem Namen Lullula arborea - also „Baumlerche“. Im Englischen wird sie als „Woodlark“, das heißt als Waldlerche bezeichnet. Die Kombination dieser drei Namen beschreibt ihren vielfältigen Lebensraum sehr anschaulich. In unserer früheren mitteleuropäischen Kulturlandschaft war sie ein typischer Bewohner gehölzreicher Heidelandschaften mit lichten Birken-Kiefernwäldern. Derartige Landschaften fanden sich damals in großer Ausdehnung beispielsweise nördlich von München auf der Schotterebene oder im mittelfränkischen Becken sowie in der Oberpfalz.

Die Heidelerche baut ihr Nest am Boden und benötigt dazu trockene, magere Sandböden mit kurzrasiger, sehr lückiger Vegetation und immer wieder offenem Boden. Ihr Nest legt sie jedoch bevorzugt im Schutz etwas höherer Pflanzen an.

Besonders wichtig für den Neststandort und die Lerchenküken sind eine gute Besonnung und ein günstiges Kleinklima. Darüber hinaus unverzichtbar für die Heidelerche sind aber auch möglichst nahe gelegene, lichte und strukturreiche Gehölze und Waldränder als Singwarten, und um sich bei Gefahr schnell verstecken zu können.

Nachdem die ursprünglich von ihr bewohnten Heidelandschaften weitgehend verloren gegangen sind, hat sich die Heidelerche nach Möglichkeit Ersatzlebensräume gesucht. So lange der Boden sandig ist und die Strukturen passen, nimmt sie heute vereinzelt auch Schlagflächen, Abbaugebiete, extensiv genutzte Ackerflächen und Stilllegungsflächen an. Wirklich gut geeignete Lebensräume findet der Zugvogel in Bayern aber kaum noch, wenn er Ende Februar/Anfang März aus seinem Winterquartier in Südwesteuropa zurück kehrt und nach Neststandorten sucht. In günstigen Gebieten brütet die Heidelerche bisweilen zweimal jährlich. In Bayern liegen die Hauptbrutzeiten im März/April und im Juni/Juli. Ab Ende Juli beginnt die Heidelerche bereits wieder abzuziehen.

 

Zeichnung: S.Gerstorfer/medienwerkstatt-dachau.de