Die Heidelercheein vom Aussterben bedrohter Holledauer
Handlungsempfehlungen und Förderleitfaden für Hopfenbauern, Landwirte und Grundeigentümer

Ein ungewöhnlicher Bewohner der Holledau

Zur Überraschung aller Experten wurde die Heidelerche Ende der 1990er Jahre erstmals in der Holledau entdeckt. Dies war sensationell, da in der Holledau bisher keine Brutreviere bekannt waren. Die Nachweise beschränkten sich dabei auf die von Sandböden geprägte Hopfenregion des nördlichen Landkreises Pfaffenhofen a. d. Ilm. Der Großteil der Reviere der Heidelerche wurde im Gebiet zwischen Ilm- und Paartal vorgefunden, das sich von Raitbach im Süden bis Geisenfeld im Norden erstreckt (siehe Karte).

Die in der Holledau landschaftsprägenden Hopfengärten haben sich erstaunlicherweise als Ersatzlebensraum für die Heidelerche herausgestellt. Ihr Aufbau ähnelt gerade im zeitigen Frühjahr strukturell einem lichten und schütter bewachsenen Heidewald. Die sich nur allmählich begrünenden Hopfenstangen bilden die erforderlichen Vertikalelemente. Und der sandige Boden ist noch weitgehend offen. Die Hopfengärten bieten Deckung, Nahrung und vor allem Sing- und Sitzwarten. Die Nester werden allerdings meist unmittelbar benachbart angelegt. Hierfür sind lückige Magerrasen und Ackerbrachen erforderlich. Darüber hinaus dürfen die Hopfengärten nicht weiter als 300 Meter von Waldrändern entfernt liegen.

Im Jahr 2007 wurden mit Unterstützung des LBV im Rahmen einer Diplomarbeit (Breitsameter Laura ) die Heidelerchenvorkommen genau erfasst und erforscht. Es wurden 37 Reviere mit je etwa 2 ha Größe ermittelt. Seit 2010 wird die Bestandsentwicklung vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) alljährlich dokumentiert. Nach einem vorübergehenden Einbruch ist der Bestand dank vieler intensiver Bemühungen zum Schutz der Heidelerche bis zum Jahre 2019 auf 40 Reviere angestiegen.

 

Foto: T.Pröhl/fokus-natur.de